Der E-Commerce ist ein neues und wachsendes Handlungsfeld, welches den Arbeitsmarkt der Zukunft gravierend prägen wird. Der E-Commerce ist Impulsgeber für Wachstum in der Handelsbranche und insbesondere für die Handelslogistik und die Handelsdistribution. Hier entstehen weitere zusätzliche Arbeitsplätze (z.B. in Fulfillment Centern oder speziellen Logistik- und Verteilzentren). Der E-Commerce kristallisiert sich kontinuierlich als ein eigenständiger Bereich innerhalb des Arbeitsmarktes und als ein maßgeblicher Wirtschaftsfaktor heraus.

Der E-Commerce ist Treiber von technologischer und wirtschaftlicher Entwicklung in den unternehmensnahen Dienstleistungen und in der Handelsbranche insgesamt. Mit einem Plus von 10,9 Prozent auf 58,466 Mrd. Euro ist 2017 der Bruttoumsatz mit Waren im E-Commerce zweistellig gewachsen. Der reine E-Commerce-Umsatz steht erstmals für jeden achten Euro im Einzelhandel.

Die Arbeitsbedingungen und die Arbeitsbeziehungen innerhalb des E-Commerce, einschließlich der Handelslogistik, haben sich bereits eigenständig entwickelt bzw. fortentwickelt. Die bisher normierten Arbeitsbedingungen des stationären Einzelhandels, die in regionalen Flächentarifverträgen festgeschrieben sind, passen nicht oder nicht mehr zu den bereits gewachsenen Strukturen und den dynamischen Entwicklungen des E-Commerce.

Die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels sind nicht nur hinsichtlich der neuen Arbeitswelt und der Prozesse im E-Commerce essentiell unterschiedlich, es werden auch in Relation höhere Gehälter entsprechend des spezifischen Wertes dieser Arbeit bezahlt.

Für den E-Commerce und die Handelslogistik im E-Commerce sind keine Flächentarifverträge vorhanden. Die marktprägenden Unternehmen sowie der Mittelstand im E-Commerce und in der Handelslogistik praktizieren bereits jetzt faire Arbeitsbeziehungen und Arbeitsmodelle, die die spezifischen Bedingungen dieses Teilarbeitsmarktes reflektieren und die Interessen von Mitarbeitern und deren Vertretungen entsprechend aufnehmen.